Kochen mit Wein – erlaubt ist, was schmeckt

 

Ob Hobbykoch oder Profi – in einem sind sich alle einig: Ein Schuss Wein gibt vielen Soßen den entscheidenden Pfiff. Bei der Wahl des passenden Tropfens gehen allerdings die Meinungen auseinander. Rot oder weiß, welche Qualität, viel oder wenig Säure? Natürlich gilt wie so oft: Erlaubt ist, was schmeckt. Und wer dabei zur Orientierung noch ein paar Tipps beherzigt, ist auf der sicheren Seite.

Die wohl bekannteste Empfehlung richtet sich nach der Farbe. Weißwein zu Fisch und hellem Fleisch. Rotwein zu „rotem“, kräftigem Fleisch von Rind oder Wild. Als grobe Richtschnur ist das sicher richtig – aber keinesfalls zwingend. Denken Sie nur an das traditionelle Coq au Vin, bei dem Hühnchen in Rotwein geschmort wird. Was Sie allerdings bedenken sollten ist, dass Weine grundsätzlich eine geschmacksintensive Zutat sind. Rieslinge und Grauburgunder verleihen Speisen ein fruchtig-säuerliches Aroma. Rotweine sorgen für eine kräftige, leicht bittere Note. Das gilt insbesondere für solche mit einem hohen Tanningehalt. Deshalb ist es vor allem wichtig, die Menge nicht zu unterschätzen. Dosieren sie lieber vorsichtig! Und falls doch einmal ein Schluck zu viel des Guten im Gericht gelandet ist, hilft meist ein Stück Butter, die Aromenspitzen wieder etwas auszugleichen.

Eine andere Frage rankt sich um die Qualität des Weines. Manche sagen, nur ein edler Tropfen sorgt für ein gutes Aroma. Andere meinen, es reicht eine günstige Variante. Die Wahrheit dürfte in der Mitte liegen. Wer den Grundsatz befolgt, einen Wein zum Kochen zu verwenden, den er auch trinken würde, sollte eine gute Wahl treffen. Damit ist auch klar, dass man auf keinen Fall einen korkenden Wein als noch „gut genug zum Kochen“ erachten sollte, denn diese Fehlgeschmäcker beeinträchtigen definitiv das Aroma.

Unsere Weinempfehlungen für Sie:

Risotto – Weinhaus Reh Kendermann Grauburgunder Urmeer Löss
Pasta – Lindeman’s Chardonnay
Gulasch – Lindeman’s Cabernet Sauvignon
Lamm – Val Duna Merlot 

Foto: iStock – miodrag ignjatovic

Puzzles voller Wissen – die Welt der Weine spielerisch erkunden

Wir haben uns für Sie umgeschaut und ein kleines Highlight in der Welt des Weinwissens entdeckt. Ein schwedisches Unternehmen fertigt Puzzles mit wunderschönen, von Hand gezeichneten Länderkarten. Auf denen entdecken Sie in liebevoll ausgeführten Details die bedeutendsten Weinanbaugebiete verschiedener Länder, die wichtigsten regionalen Rebsorten und welche Bezeichnungen darüber hinaus wissenswert sind. Im Karton runden Beschreibungen von Aromen, Hauptmerkmalen und Speiseempfehlungen die Illustrationen ab. Alle Inhalte wurden eigens von Sommeliers kuratiert und überprüft. Fundiertes Weinwissen, wertig dargeboten. Wir meinen, es ist ein kleiner Genuss für die Sinne, den Sie sich selbst gönnen oder verschenken können. Die Puzzles gibt es für neun verschiedene Länder und Regionen von Australien über Deutschland bis Südafrika. Und noch eine kleine Besonderheit: Das Unternehmen pflanzt für jeden verkauften Artikel einen Baum und leistet eine Spende, um den weltweiten Zugang zu sauberem Trinkwasser zu verbessern.

Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Puzzeln und eine spannende Reise durch die Weinwelt!

Schlegel, Bordeaux und Bocksbeutel – hätten Sie das gewusst?

Sie sind schlank, bauchig oder geradlinig: Sie kennen sie alle – aber wissen Sie auch, wie sie heißen? Heute wollen wir Ihnen ein paar Hintergründe zu den gängigsten Flaschenformen verraten:

Sie gilt hierzulande als die klassischste Weinflaschenform, in der überwiegend Rieslinge abgefüllt werden. Über die Herkunft ihres Namens Schlegel gibt es allerdings nicht viel zu lesen. Vermutlich geht er auf die Ähnlichkeit zum gleichnamigen Werkzeug zurück, das sich mit sanftem Schwung von unten nach oben verjüngt. Die Flaschenfarbe braun oder grün gab früher einen Hinweis auf Anbaugebiete an Rhein (braun) und Mosel (grün). Heute gilt das aber nicht mehr.

Die etwas gedrungene Schwester der Schlegelform ist die Burgunderflasche: voluminöser, dafür nicht ganz so hoch, konnte sie bereits früh einfach produziert werden. Zunächst im Burgund eingesetzt, wird sie inzwischen längst nicht mehr nur für Burgundersorten verwendet. Auch viele Chardonnays und zahlreiche andere Rebsorten gibt es in der Burgunderflasche.

Optisch ganz anders präsentiert sich die Bordeaux-Silhouette. Mit ihren prägnanten Schultern hat sie sich über die Jahre zu einer populären Flaschenform für trockene Rotweine entwickelt. Ihr Boden ist etwas gewölbt, um beim Eingießen zu verhindern, dass Ablagerungen aufgespült werden. Grüne Bordeauxflaschen geben überwiegend den Hinweis auf trockene Rotweine wie Merlot. In klaren Flaschen werden dagegen eher Weißweine, zum Beispiel Sauvignon Blanc, abgefüllt.

Und nicht zu vergessen, der Bocksbeutel. Er ist unverkennbar der Botschafter fränkischer (und einiger badischer) Weine und hebt sich durch seine halbhohe runde und seitlich abgeflachte Form deutlich von sonstigen Weinflaschen ab. Eine These leitet den Namen von ledernen Feldflaschen ab, die frühe Pilger mit sich trugen.

Zum guten Schluss ein Fun Fact zum Schmunzeln: Erinnern Sie sich noch an die früher so beliebten Urlaubsmitbringsel aus Italien: Chianti in der bauchigen Flasche, deren untere Hälfte von einem Bastgeflecht umgeben war? Diese markante Flasche nennt der Kenner Fiasco.

Einfach, aber fein: unser Rezeptvorschlag jenseits von Weck, Worscht und Woi

An Heiligabend scheiden sich kulinarisch die Geister: Manche genießen ein abendfüllendes Menü. Bei anderen soll das Essen – und insbesondere die Vorbereitung dafür – schnell von der Hand gehen. Nicht von ungefähr hält sich die Tradition von Würstchen mit Kartoffelsalat, oder wie man in unserer Gegend sagt: von Weck, Worscht und Woi.

Wir meinen, es muss weder das Eine noch das Andere sein. Wie wäre es mit etwas, was Sie schnell zubereiten können und das trotzdem weihnachtlichen Genuss verspricht? Unser Vorschlag für Sie: königliche Pasteten, gefüllt mit Hühnchen und Pilzen. Die Königinnenpasteten können Sie beim Bäcker bestellen, und die Füllung lässt sich tagsüber mit wenig Aufwand vorbereiten. Dazu Hähnchenfilets in Würfel und frische Champignons in Scheiben schneiden. Das Fleisch anbraten, mit ein wenig Honig glasieren und mit Cognac und Sahne ablöschen. Die Pilze dazugeben und mit Salz, Pfeffer und Thymian abschmecken. Bis zum Abend zieht alles schön durch. Vor der Bescherung brauchen Sie dann nur noch die Pasteten kurz in den Backofen schieben und mit dem erwärmten cremigen Hühnchen-Pilz-Ragout füllen. Dazu ein knackiger Feldsalat und ein gekühlter Weinhaus Riesling vom Kalkstein – fertig ist ein himmlisch einfacher und leckerer Heiligabend-Genuss.

Wir wünschen Ihnen gutes Gelingen und einen guten Appetit!