Der Wettergott hat es mit uns gerade noch einmal gut gemeint. Die Sonne hat sich – wenn auch ein bisschen spät – überwiegend durchgesetzt und uns einen warmen und trockenen Altweibersommer beschert. „Der war auch dringend nötig, damit die Trauben voll ausreifen und ihr Aroma bilden konnten. Jetzt dürfen wir uns auf einen insgesamt qualitativ durchaus guten Jahrgang freuen“, erklärt Winemaker Christoph Knewitz.
Zunächst hatte der üppige Regen nach drei ausgesprochen trockenen Jahren in Folge auch sein Gutes und ließ die Reben buchstäblich aufatmen. Über den Sommer hinweg war es allerdings mancherorts zu viel des Guten. Pilzerkrankungen der Reben waren die Folge und haben die Winzerinnen und Winzer vor große Herausforderungen gestellt. Zudem hatten späte Fröste und Hagel zuvor schon einigen Weinbergen schwer zugesetzt.
„In Regionen, in denen die Weinberge von diesen Schäden verschont geblieben sind, sieht der Behang nun durchaus vielversprechend aus und wir können mit einer quantitativ durchschnittlichen Ernte rechnen“, hält Christoph Knewitz fest. Durch den kühlen und nassen Sommer ist die Entwicklung der Reben im Vergleich zu den Vorjahren deutlich zurück, sodass die Hauptlese etwa zwei Wochen später als üblich begonnen hat. Traditionell startet sie mit Müller-Thurgau. Dann geht sie nahtlos in die Ernte der Burgundersorten über, und zu guter Letzt endet die Lese mit dem spät reifenden Riesling.
Davon unbenommen: Für Federweißer konnten die besonders früh reifenden Sorten Ortega und Solaris bereits gelesen werden. So steht dem beliebten spätsommerlich spritzig-fruchtigen Genuss nichts im Wege.